Benediktinerabtei Rajhrad
KLÁŠTER 1
Janáček stand bereits in jungen Jahren mit der Abtei in Rajhrad in Verbindung, da in der Päpstlichen Buchdruckerei der hiesigen Benediktiner seine frühen Kompositionen gedruckt wurden. Später machte er Ausflüge nach Rajhrad mit seinen Schülern von der Orgelschule, die hier bei den Messen in der Klosterkirche St. Peter und Paul mitwirkten. So kam im Jahr 1914 eine Gruppe von Studenten nach Rajhrad, um die dreistimmige Messe in F-Dur mit Orgelbegleitung von Eduard Tregler aufzuführen. An der Orgel saß Leoš Janáček, die Aufführung leitete Bohumil Holub, die Solisten waren Dr. Jaroslav Lecian und Rudolf Janč. Am selben Tag fand auch ein Orgelkonzert unter Mitwirkung der reifsten Schüler der Orgelschule statt. Zur Belohnung wurden sie von den Benediktinern ausgiebig bewirtet.
In Rajhrad, wo der Mäzen unserer Schule, Abt Šup, seinen Sitz hatte, führten wir mit großem Erfolg Liszts Messe für Männerchor auf. Anschließend gab es ein gutes Mittagsmahl in einem nahen Restaurant, bei dem es recht lustig zuging. Nebst Janáček, Tregler, der dirigierte, und Holub, der die Orgel spielte, begleitete uns damals auch Prof. Malý als Violinist. Während die ersten drei Gäste des Klosters waren, blieb Prof. Malý mit uns und bezahlte ein ganzes Fass Pilsner. Dies trug deutlich zur guten Stimmung bei, und es wurde gesungen und gespielt, wie es die Jugend nur kann. Am Nachmittag mussten wir jedoch auf Wunsch des Abts ein Orgelkonzert veranstalten. Trotz des mittäglichen Intermezzos ging alles gut aus, es gab noch eine reichliche Jause, und gegen Abend verließen wir Rajhrad gut gelaunt und unter dem freudigen Lächeln Janáčeks.
Aus den Erinnerungen von Emil Burejsa, eines früheren Schülers der Orgelschule (Kreis Ostrava zum 30. Todestag von LJ, Ostrava 1958)