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Hotel Slavia
SOLNIČNÍ 17
Das Jugendstilhotel Slavia wurde 1899 durch den tschechischen Patrioten Karel Moravec eröffnet, und schon bald wurde dieses rein tschechische Etablissement zu einem Zentrum des tschechischen Kulturlebens. Im Café im Erdgeschoss des Hotels standen den Besuchern zahlreiche tschechische Publikationen zur Verfügung, es trafen sich hier bedeutende Brünner Persönlichkeiten, aber auch die Mitglieder verschiedener tschechischer Vereinigungen wie etwa der Nationalen Einheit, des Verbands der tschechoslowakischen Handelsreisenden oder des Skiverbands (dessen Vorsitzender der Schriftsteller Jiří Mahen war). Zu den Gästen des Hauses zählte auch Leoš Janáček, der im Hotel Slavia die Treffen des Russischen Kreises besuchte, dessen Mitbegründer und begeistertes Mitglied er war. In diesem Verein waren auch Janáčeks Tochter Olga oder der Buchhändler Josef Barvič aktiv. In der russischen Literatur fand Janáček Inspiration für seine zahlreichen Werke, wie die Orchesterrhapsodie Taras Bulba oder die Opern Katya Kabanova und Aus einem Totenhaus.
Lieber Freund!
Jener russische Eskamoteur kam gestern zu mir und bat bei Gott um irgendeine Empfehlung. Schlecht gehe es ihm. Seien Sie so liebenswürdig und schreiben Sie eine Empfehlung in dem Sinne, dass er sich im Russischen Kreis produziert hat und die ganze Gesellschaft vorzüglich erheitert hat. Als Unterschrift für diese Empfehlung schreiben Sie nur "Russischer Kreis in Brünn".
Aus einem Brief Leoš Janáčeks an den Brünner Postdirektor Vladimír Zach, der im Ausschuss des Russischen Kreises tätig war (undatiert)