Buchhandlung Barvič & Novotný

ČESKÁ 13

Zum Zeitpunkt ihrer Gründung war die Buchhandlung Barvič das einzige tschechische Unternehmen seiner Art in Brünn. Ab 1883 hatte das Geschäft für Bücher, Musikalien, Künstlerbedarf, Papier und Schulutensilien seinen Sitz in der Rudolfsgasse 4. Als Unterstützer aller tschechischen Bemühungen im damals überwiegend deutschen Brünn bestellte Janáček hier seine Bücher und Noten. Im Jahr 1897 machte Josef Barvič zu seinem Kompagnon Josef Novotný, und die Firma zog in die heutigen Räumlichkeiten in der Rudolfsgasse 13 um. Außer den Verkaufsräumen befanden sich hier auch ein Verlag, eine Bildergalerie und ein Musiksalon, wo auch Janáček ein- und ausging. Mit Barvič verband Janáček auch das Interesse an der russischen Kultur - beide waren Mitglieder des Brünner Russischen Kreises, wo Vorträge und Lesungen aus den Werken russischer Autoren stattfanden.

Erwähnenswert sind jedoch auch Janáčeks Kontakte zu einem weiteren tschechischen Buchhändler, Arnošt Píša, der in Brünn die zweite tschechische Buchhandlung und kurz darauf das erste Brünner Antiquariat eröffnete, welches ab 1913 in der Rudolfsgasse 28 zu finden war. Píšas Verlag gab mehrere theoretische Abhandlungen und mehrere Notenbände Janáčeks heraus. Das Antiquariat bestand bis 1992, als das Haus an der Ecke der Straßen Česká und Joštova abgerissen und an seiner Stelle ein neues Bankgebäude errichtet wurde. 

Hochgeschätzter Herr! Die schönen Wünsche, die Ihnen in der heutigen Ausgabe der Lidové noviny ausgesprochen wurden, möchten aufrichtig und von Herzen auch wir wiederholen: Seien Sie gesund, Meister, und arbeiten Sie noch lange mit dem unbeugsamen Willen und der Tapferkeit, mit der Sie durch die undankbaren mährischen Verhältnisse geschlagen haben. 

Aus einem Brief Josef Barvičs an Leoš Janáček (3. 7. 1914)

Josef Barvič und seine Gattin gratulieren Janáček zum 60. Geburtstag © Moravské zemské muzeum